#wiedereinstieg – wie du die ersten 3 Monate im Job nach der Karenz überlebst

Ich war schon immer ein Arbeitstier und es hat mir immer Spaß gemacht. Ich war immer jemand, der To Do Listen gut abarbeiten konnte und auch im Sommer liebend gern im Büro gesessen ist. Arbeit, und auch viel Arbeit, haben mir also nie etwas ausgemacht.

Ich kann mich aber noch genau daran erinnern. Die ersten Wochen, als ich nach der Karenz endgültig ins Arbeitsleben zurück gekehrt bin. Ich kann mich an den Moment am ersten Tag erinnern, als ich mir dachte: wow, ja, das ist das was ich machen will!

Die Kinderbetreuung war geregelt und es konnte losgehen. In der Früh rechtzeitig aufstehen, Kinder anziehen und fertig machen, an alles denken, sie durch den Stau in den Kindergarten bringen, abgeben, in die Arbeit fahren, meine 6 Stunden abarbeiten, zum Kindergarten durch den dichten Nachmittagsverkehr quälen, heimkommen, an das Abendessen denken, daran erinnern, dass man nicht alle Zutaten daheim hat, mit Kindern noch mal in den Supermarkt, kochen… ups, es war schon 19 Uhr. Wo war die Zeit hin?

Nach einigen Wochen war ich erledigt! Ich war an meinen Grenzen angekommen.

Für meine Kollegen habe nicht Vollzeit gearbeitet, bin aber auch recht früh wieder ins Berufsleben zurück gekehrt. In ihren Augen habe ich nicht genug gegeben und innerlich war ich ausgelaugt.

 

wiedereinstieg nach karenz

 

 

Ich hatte das Gefühl zu zerbrechen und es doch keinem Recht machen zu können…

Es hat einige Wochen gedauert, bis ich in einem festem Rhytmus war und das Berufsleben zu einem geregeltem Alltag dazu gehörte.

Damit ich einigen Mamas ein wenig von dem ersparen kann, was ich durchmachen musste, will ich einige Tipps mit euch teilen, wie ihr die ersten Monate nach dem Wiedereinstieg erfolgreich durchlebt und so schnell wie möglich ein geregelter Alltag entsteht.

 

Lege das schlechte Gewissen ab!

 

Eines, das ich hart spüren musste waren die Kommentare meiner Kollegen. Ich habe mir anhören müssen, dass ich hätte länger als ein Jahr zu Hause bleiben müssen. Sie haben mich gefragt, wie ich ein 13 Monate altes Baby in die Betreuung, die ich sorgfältigst ausgesucht und in meiner Nähe gefunden habe, geben kann? Ich musste mir aber gleichzeitig anhören, dass ich ja nicht so lange wie die anderen Kollegen da bin, schließlich arbeite ich ja nur Teilzeit.

Ständig hatte ich das Gefühl für jeden meiner Schritte verurteilt zu werden. Und ich musste erst lernen damit umzugehen.

Daher ist es ganz wichtig das schlechte Gewissen abzulegen und sich niemals etwas von Anderen einreden zu lassen. Egal für welchen Weg du dich entscheidest: es ist dein Weg und keiner hat das Recht dies ungefragt zu beurteilen. Rechne damit, dass jemand unnötige Kommentare schieben wird und ignoriere sie! Sei stark und selbstbewusst!

 

Suche nach einem geeigeneten Betreuungsplatz für deine Kinder

 

Mir war es ganz wichtig, da mein erster Arbeitplatz doch 40 Autominuten von zu Hause entfernt war, dass die Betreuungseinrichtung in meiner Nähe ist. Also habe ich mir etwas in der Nähe meines Arbeitsplatzes gesucht. Es war umsomehr praktisch, da meine Schwiegereltern auch ganz in der Nähe des Kindergartens gewohnt haben. Darüber hinaus war es eine private, geförderte Kinderbetreuungseinrichtung. Also leistbar und familiärer, mit mehr Betreuerinnen pro Kind. Für mich war dies ganz wichtig, da mein Kleiner eben erst 13 Monate alt war, als ich zurück ins Berufsleben gegangen bin. Ich konnte mich so auf meine Arbeit konzentrieren und war sorglos, was die Kinderbetreuung betrifft.

 

Versuche nie perfekt zu sein! Lass dir Luft für dich selbst!

 

Ein ganz wichtiger Punkt ist das Loslösen von der Perfektion. Versuche nicht zwanghaft einen Zeitplan einzuhalten, frisch zu kochen oder was auch immer dich stresst. Gerade in den ersten paar Wochen wird man erst einen Rhythmus finden, wie man Beruf und Familie vereinbaren lässt. Bestell dir Abends eine Pizza, esst eine kalte Platte oder eben mal schnell Nudeln mit Pesto. Lasst den Haushalt etwas liegen und versucht nicht alles auf einmal zu schaffen. Irgendwann mal, wenn du deinen Rhythmus gefunden hast, wirst du auch dafür Zeit finden.

 

Frage nach Hilfe, wenn es dir zu viel wird

Ganz viele Mamas wollen alles schaffen. Sie wollen beweisen, dass es allein geht. Doch es ist hart. Vereinbarkeit ist möglich, erfordert aber die Mithilfe aller. Frag deine Mama oder Schwiegermutter, ob sie die Kinder mal für einen Nachmittag nehmen kann. Bittet euren Partner die Kinder ein oder zwei mal pro Woche vom Kindergarten abzuholen. Sei nie zu stolz um nach Hilfe zu bitten.

 

Zeit im Freien

 

Für mich war es wichtig nach der Arbeit nicht gleich nach Hause zu müssen. Man gerät hier schnell in die Gefahr plötzlich immer nur im Haus zu sein.  Nachdem ich die Kinder vom Kindergarten abgeholt habe, sind wir noch eine Stunde zum Spielplatz gegangen, haben eine Kugel Eis geholt oder sind durch den Waldweg zu Fuß nach Hause gegangen. Es gibt einem einen kurzen Moment zum Durchatmen.

 

Vergiss nicht auf dich selbst!

 

Die Gefahr plötzlich für alle da zu sein und sich selbst zu vergessen ist groß. Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten, eine Stunde – je nachdem wie es dein Alltag Zeit lässt – für dich selbst. Vergiss niemals auf deine eigenen Bedürfnisse. Nimm dir Zeit zum runterkommen und durchatmen.

 

XoXo,

deine Trendmum


 

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