#wasmachstdublossdenganzentag – Der Alltag einer Mama

Wenn mich eine Nicht-Mama fragt: „Was machst du denn den ganzen Tag? Ist dir nicht langweilig?“ oder mein Partner am Abend mich fragt, warum das essen noch nicht fertig ist, ich war doch den ganzen Nachmittag daheim?!, dann würd ich am liebsten mal so richtig ausrasten. Irgendwas auf den Boden schmeissen oder den Haushalt mal für 3 Tage komplett ignorieren und den Dingen ihren eigenen Lauf lassen.

Da das leider in letzter Zeit öfter vorgekommen ist, dass Leute glauben man faulenzt den ganzen Tag zu Hause, habe ich mir gedacht ich skizziere euch mal meinen Nachmittag. Nicht um mich zu rechtfertigen, sondern um Anderen vielleicht ein Gefühl dafür zu geben, wie das normalerweise so abläuft.

Hier also mein dieswöchiger Dienstag:

05:30 Babylein wird wach und grüßt Mama mit einem herzlichen Haarezupfen. Mama steht auf und macht ihm seine Milch. Die Windel wird gewechselt, Baby wird unter Protest angezogen und Mama hüpft unter die Dusche. Dabei hat sie natürlich immer Zuschauer, denn anscheinend ist es bei Mama immer lustiger, als bei Papa. Er tut zwar wirklich sein Bestes, aber bei Mama scheint es heute einfach amüsanter zu sein.

07:00 Papa bringt Junior ins Auto und Mama saugt noch schnell die Erde auf, die Junior aus der Zimmerpflanze liebevoll auf dem Boden verteilt hat

07:30 Angekommen bei der Tagesmama, ein paar Bussis und Umarmungen werden ausgetauscht und kann es kann in die Arbeit gehen.

08:00 Angekommen in der Arbeit muss mal schnell ein doppelter Espresso her

12:30 Mama fährt nach der Arbeit zur Tagesmama um ihren Kleinen abzuholen

12:45 beim Kind angekommen, will Junior nicht mitkommen, weil es in der Ballburg gerade so viel Spaß macht.

13:00 endlich im Auto. Nach langen Diskussionen warum er jetzt mitmuss und nicht bis morgen bei der Tagesmama bleiben darf, können wir nun endlich los

13:10 ohne trotzigem Kind wäre Mama schon seit einer halben Stunde zu Hause gewesen. Nun ist es Mittagsschlafzeit. Junior schreit schon auf den Stiegen hinauf, auf dem Weg zum Schlafzimmer: „Nein, nicht schlafen, Nein Nani!!“

13:20 Windel muss gewechselt und Pyjama angezogen werden. Raus aus der Jeans. Das Anziehen des Pyjamas artet dabei immer in ein Fang- und Versteckspiel aus, was nicht selten mit Tränen enden muss.

13:30 Pyjama ist an, Junior im Bett. Jetzt wird verhandelt. Er will Wasser. „Nein, jetzt gibts kein Wasser mehr!“ Also geht die Weinerei wieder los… Also wird Wasser geholt. Baby beruhigt sich wieder und will jetzt Milch. „Milch gibts aber nur Abends!“ Da lässt Junior aber auch nicht mit sich verhandeln, also entweder Mama holt jetzt Milch oder das Spiel fängt von vorne an. Also wird jetzt Milch geholt.

13:45 Die Milch ist ausgetrunken und Junior will jetzt die Motorradgeschichte hören, die er jedes Mal aufs Neue selbst weiterverändert. Die Geschichte wird also im Schnelldurchlauf erzählt und Mama tut so als wär sie eingeschlafen.

14:00 Baby hat aufgegeben und schläft jetzt.

14:05 die hungrige Mama geht sich jetzt schnell was zu Essen machen und ruht sich 30 Minuten lang aus. Babylein hat sein Mittagessen ja schon bei der Tagesmama bekommen.

14:30 die erste Waschmashinenladung wird gestartet und der Geschirrspüler von gestern Abend ausgeräumt.

14:45 Das Haus wird ein wenig auf Vordermann gebracht. Ich hab nicht mal Ansatzweise so viel Zeit alles fertig zu machen, was ich gerne machen würde.

15:30 die zweite Waschmaschinenladung wird gestartet

15:45 Junior wird wach und es muss gekuschelt werden, damit die Laune etwas besser wird. Die Windel muss gewechselt werden und auf’s Töpfchen müssen wir auch. Kleidung wird inklusive Kapserltheatereinlage wieder angezogen und ab gehts in die Küche.

16:00 Etwas zum Knabbern muss her, der kleine Hunger nach dem Mittagsschlaf meldet sich.

16:15 Jacke und Schuhe werden angezogen und ab gehts zum Supermarkt. Papa meldet sich und will wissen, ob es zu Hause was zu essen gibt, oder er sich doch etwas von unterwegs holen soll. Mama erklärt ihm, dass sie gerade auf dem Weg ist um Lebensmittel fürs Abendessen einzukaufen und dass das essen um 18:00 auf den Tisch kommt. Mama stellt sich alles perfekt vor. Eine leckere Gemüsesuppe mit Fleischbällchen soll her. Mit richtig viel Einlage. Gesund und sättigend soll sie sein. Auf dem Weg bemerkt sie, dass sie ihr Geldbörserl vergessen hat, also dreht sie nochmal um. Da Junior beim rausgehen aus dem Haus so viel gejammert hat, dass er nicht diese Schuhe will, sondern die mit den Sternen, ist das Börserl beim Eingang liegen geblieben.

16:40 Endlich beim Supermarkt angekommen geht die Gruppensms zwischen Mama, Papa, Onkel und Tante los. Diese wird gekonnt ignoriert, da Junior lauthals schreit dass er sofort einen Lolli will, den er gerade im Angebotregal – das 5 m groß ist –  gesehen hat.
Die Bimmelei geht weiter und wird aufs Neue ignoriert. Junior schreit weiter und Mama versucht ihn zu beruhigen und verspricht ihm den Lolli, den sie zu Hause im Süßigkeitenschrank hat, damit er endlich ruhig ist. Dabei versucht sie nicht zu vergessen, warum sie überhaupt hier ist.

17:10 Papa ruft an und fragt, warum Mama auf keine der Sms reagiert, denn alle warten auf eine Antwort, ob sie einverstanden ist dass Onkel und Tante zum Essen vorbei kommen. Also schnell nochmal rein und die doppelte Menge von Allem besorgen.

17:30 Endlich daheim angekommen ruft Oma an. Diese will unbedingt mit Baby sprechen, da sie ihn ja schon seit gestern Abend nicht mehr gesehen hat. Also wird schnell geface-timed. Mama erklärt ihr, dass sie essen machen muss, aber Oma legt nicht auf, bevor Junior ihr nicht ein Luftbussi gibt und ihr „ich liebe dich“ sagt. Junior wehrt sich natürlich massiv, jedoch gibt Oma nicht auf. Nach Minutenlanger Verhandlung gibt Oma dann auf und lässt auch Mama von der Leine.

17:50 Es wird mit der Schnibbelei des Gemüses begonnen und Junior wird vor den Fernseher gesetzt. Also sollte Mama 25 Minuten Zeit haben das Essen zu machen. Denkste. Nach 5 Minuten ist Junior wieder da und klettet sich an Mama’s Bein und will den Schokobon dem ihm Mama im Supermarkt versprochen hat, um den Lolli zu vergessen. Ok, er bekommt ihn – versprochen ist versprochen – und er geht wieder fern schauen. Handy bimmelt mal wieder, aber das wird ignoriert.

18:10 Papa kommt heim und fragt die Mama, ob sie denn erst jetzt mit dem Essen begonnen hätte?! Sie hatte ja gesagt, um 18:00 uhr ist das Essen schon fertig. Diesen Kommentar ignoriert sie des Hausfriedens Willen und macht weiter. Sie bittet ihn sich mit Babylein zu beschäftigen bis das Essen fertig ist, denn Onkel und Tante kommen ja auch noch um 19:00.

18:30 alles ist fertig geschnibbelt, Fleisch kocht in der Suppe und Mama kann jetzt noch den Tisch decken, ein paar Spielsachen wegräumen und Staubsaugen bevor der Besuch da ist. Auch umziehen sollte noch drin sein. Waschmaschine piepst seit einer halben Stunde und der Trockner muss nun gestartet werden.

19:00 der Besuch ist da, Essen ist endlich fertig, Trockner läuft, Küche sieht aus wie ein Kriegsschlachtfeld und Mama kann sich endlich mal hinsetzen, essen und sich kurz ausruhen. Der Rücken schmerzt, Junior hat ja schon 13,5 kg und will aber noch wie ein König getragen werden. Endlich ist die Arbeit getan.

Und dann kommt er… Der Satz, der von einem der Gäste in den Raum geworfen wurde: „Naja, für jemanden der den ganzen Tag daheim ist ist es ja leicht jeden Tag frisch zu kochen!“

Der Blutdruck steigt. Aber Mama kann mit Stresssituationen umgehen.

20:30 der Besuch geht nach Hause, und die Küche muss noch geputzt werden. Mama bittet Papa Junior für’s Bett bereit zu machen, während Sie noch zusammenräumt, aber die beiden schauen viel lieber noch etwas Motorrad am Ipad. Also muss die Mama, nachdem die Küche fertig geputzt ist alles noch fürs schlafen gehen übernehmen.

21:00 Windel wechseln, Zähne putzen, Beautyprogramm durchziehen, Pyjama an, Baby ins Bett bringen, Milch machen, Motorradgeschichte erzählen, Wasser und Milchspiel nochmal durchziehen und erledigt sind alle Beteiligten. Auch Papa hat mitgeholfen und ist nun auch Todmüde.

21:45 alle schlafen tief und fest

Zusammenfassung:

Nein – mir ist zu Hause nie langweilig und ich hab immer genug zu tun.

Danke – Over & Out.

Eure Trendmum

 


 

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6 thoughts

  1. Ganz genau!
    Es denkt kaum einer daran, dass während des Kochens vielleicht durchgehend jemand am Rockzipfel bzw. am Hosenbein hängt. Und man manchmal sogar die ganze Zeit über jemanden auf dem Arm hat und während dessen brät und versucht zu schnippeln. Zwischendurch wird noch eine Pause zum Stillen eingelegt.
    Ist doch total easy (Ironie) !! 😉

    LG Zweifachmama (von zwei Prinzessinen 18 Monate und 4 Monate)

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  2. Herrlich! Und wenn man dann noch in Elternzeit ist und somit auch morgens 2 Kinder beschäftigt, explodiert man schier abends bei dem Kommentar:“ Wie sieht’s denn hier eigentlich aus, ihr wart doch heute den ganzen Tag zuhause?!“ oder “ Ich weiß nicht, was du hast. Ich putze die zwei Stockwerke in 2 Stunden.“ Ja, könnte ich ohne ein Trotzkind und ein Stillkind auch 😡

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